Mehr als 300 Urteile zu Mietminderungen

Mietminderung

100 Prozent Miete müssen Mieter nur zahlen, wenn die Wohnung auch zu 100 Prozent in Ordnung ist. Während der Mietzeit auftretende Mängel berechtigen Mieter – je nach Grad der Wohnwertbeeinträchtigung – zu einer Mietminderung zwischen 1 und 100 Prozent.

Allgemein gültige Regeln über die Höhe einer Mietminderung kann man nicht aufstellen. Entscheidend ist der Umfang der Beeinträchtigung. Je stärker sich der Mangel auswirkt, desto mehr darf die Miete gekürzt werden. Berücksichtigt werden muss, wie viel die Wohnung aufgrund des vorhandenen Mangels weniger wert ist. Die aufgeführten Beispiele sollen eine Orientierungshilfe geben, in welcher Höhe Gerichte eine Mietminderung anerkannt haben:

  • 1 Prozent: defekter Briefkasten (AG Mainz 8 C 98/96)
  • 1 Prozent: bei stark verkalkter Toilette (LG Berlin WuM 2004, 233)
  • 3 Prozent: unzumutbar aufgeraute Badewanne (LG Stuttgart 13 S 347/86)
  • 5 Prozent: schlechter Fernsehempfang (LG München I 20 S 22475/87c) oder defekte Gegensprechanlage (LG Berlin 67 S 364/91)
  • 5 Prozent: bei nächtlicher Störung durch Jazz-Keller (LG Berlin GE | 2005, 869)
  • 5 Prozent: bei sich lösendem Putz und abblätternder Farbe im Treppen-1 haus (LG Köln WuM 90, 17)
  • 7 Prozent: bei Lärmbelästigung durch einen Waschsalon im Hause (AG | Hamburg WuM 76, 151)
  • 10 Prozent: überhöhe Bleibelastung im Trinkwasser (AG Hamburg 44 C 2614/88) oder Mäuse und Kakerlaken in der Wohnung (AG Bonn 6 C 277/84)
  • 10 Prozent: bei Lärmbelästigung durch Einwerfen von Flaschen in Sammelcontainer (AG Rudolstadt WuM 2000, 19)
  • 10 Prozent: bei einem Bordell im Haus (LG Berlin MM 96,449; 95, 354)
  • 10 Prozent: wenn sich Oberlichter wegen mangelhaften Zustands nicht öffnen lassen (AG Hagen WuM 82, 282)
  • 10 Prozent: bei Entfernung der Fensterläden (AG Friedberg/H. WuMJ 77, 139)
  • 10 Prozent: wenn der vertraglich vorgesehene Pkw-Stellplatz nicht zur Verfügung gestellt wird (AG Köln WuM 90, 146)
  • 10 Prozent: wenn der Keller nicht mehr genutzt werden kann (AG.J Köln WuM 81, U19)
  • 10 Prozent: bei der Entziehung der Nutzung von Waschküche und Trockenraum (AG Osnabrück WuM 90, 147; AG Brühl WuM 75,145)
  • 10 Prozent: bei vermeidbarem Kinderlärm innerhalb der allgemeinen Ruhezeiten (AG Neuss WuM 88, 264)
  • 10 Prozent: bei teilweisem Ausfall der Warmwasserversorgung (Al| Münster WuM 81, U22)
  • 10 Prozent: bei schlechter Heizleistung wegen Schornsteinmängel und Rauchentwicklung (AG Rendsburg WuM 75, 122)
  • 10 Prozent: bei schlechtem Fernsehempfang (AG Schöneberg GE 88,361)
  • 15 Prozent: Einrüstung der Fassade, Plastikfolien an den Fenstern (AG Hamburg 38 C 483/95) oder Ausfall des Warmwasserboilers (AG München 232 C 37276/90)
  • 15 Prozent: bei nicht benutzbarem Balkon, weil ständig streunend| Katzen durch das Füttern von Nachbarn angelockt werden (AG Bon WuM 86, 212)
  • 15 Prozent: wenn im Zuge von Bauarbeiten das Haus „eingerüstet und mit Planen verhangen wird (AG Hamburg WuM 96, 30)
  • 15 Prozent: bei einer fehlenden Wohnungseingangstür (LG Düsseldorf WuM 73, 187)
  • 15 Prozent: bei schlechten Heizleistungen (AG Köln WuM 75, 69)
  • 20 Prozent: bordelltypische Störungen im Haus (LG Berlin 61 S 518/98) oder Schimmelpilzbefall in den meisten Zimmern (LG Osnabrück 11 S 277/88)
  • 20 Prozent: bei Hundekot im Treppenhaus und erheblichen Geruchsbelästigungen aus der benachbarten Wohnung des Hundehalters (AG Münster WuM 95, 534)
  • 20 Prozent: bei starker Zugluft im Haus wegen undichter Fenster und Türen (LG Kassel WuM 88, 108)
  • 20 Prozent: bei Ruhestörung aus einer Tanzschule nach 22.00 Uhr (AG Köln WuM 88, 56)
  • 20 Prozent: bei Lärm- und Geruchsbelästigung aus einer Imbissstube (AG Braunschweig WuM 81, U16)
  • 20 Prozent: bei mangelndem Schallschutz (AG Gelsenkirchen WuM 78, 66)
  • 20 Prozent: bei nächtlichem Lärm durch ein Garagentor (AG Mainz WuM 2003, 87)
  • 20 Prozent: bei Wohnungsfeuchtigkeit (AG Köln WuM 74, 241)
  • 20 Prozent: wenn im Februar das Schlafzimmer nicht beheizt werden kann (LG Hannover WuM 80, 130)
  • 20 Prozent: wenn die vertraglich geschuldete Einbauküche fehlt (LG Dresden WuM 2001, 336)
  • 20 Prozent: bei Ausfall der Wasserversorgung (LG Berlin MM 2002,427)
  • 25 Prozent: Heizungsdefekt, 15 Grad Celsius im Winter (LG München I 20 S 3739/84) oder erheblicher Baulärm in der Nachbarschaft (LG Darmstadt 17 S 284/82)
  • 25 Prozent: bei Taubenhaltung Dritter (AG Dortmund WuM 80, 6)
  • 25 Prozent: bei Wasserschäden an der Decke des Wohnzimmers und an einem Teil der Wände (AG Aachen WuM 74, 44)
  • 25 Prozent: bei übermäßigem Baulärm in einem Neubaugebiet (LG Darmstadt WuM 84, 245)
  • 25 Prozent: bei Feuchtigkeitsschäden mit Schimmelpilzbildung im Schlafzimmer sowie in Bad und Küche durch Thermotapeten (LG Aachen WuM 91, 89)
  • 30 Prozent: Wohnzimmer nicht nutzbar, Einsturzgefahr wegen Wasserschadens (AG Bochum 5 C 668/78)
  • 30 Prozent: bei Schimmelbildung in Bade- und Schlafzimmer (AG Siegburg ZMR 2005, 543)
  • 30 Prozent: bei Unbenutzbarkeit des Wohnzimmers (AG Bochum WuM 79, 74)
  • 30 Prozent: bei einer Durchschnittstemperatur im Wohnzimmer von 15 °C (LG Düsseldorf WuM 73, 187)
  • 30 Prozent: bei tropfender Zimmerdecke, auch wenn der Mangel durch einen Schneesturm hervorgerufen wurde (AG Kiel WuM 80, 235)
  • 35 Prozent: bei erheblichen Belästigungen durch eine nahe Großbaustelle (LG Hamburg WuM 2001, 444)
  • 40 Prozent: wenn die Wohnung durch starke Feuchtigkeit gesundheitsgefährdend ist (LG Saarbrücken WuM 82, 187)
  • 50 Prozent: erhebliche Feuchtigkeitsschäden und Nässe, Tropfwasser an der Decke und Durchfeuchtung des Teppichbodens (AG Leverkusen 23 C 471/76) oder Küche und Toilette unbenutzbar (LG Berlin 61 S 359/81)
  • 50 Prozent: wenn alle Fenster einer Wohnung undicht sind (AG Leverkusen WuM 81, U9)
  • 50 Prozent: bei Gesundheitsgefahren von asbesthaltigen Elektronachtspeicheröfen (LG Dortmund WuM 96, 141)
  • 50 Prozent: wenn Küche und Toilette unbenutzbar sind (LG Berlin MM 10/83, 14)
  • 50 Prozent: wenn durch von der Decke tropfendes Wasser Wände, Fußboden und Möbel in Mitleidenschaft gezogen werden (AG Leverkusen WuM 80, 163)
  • 50 Prozent: während der Austrocknungszeit durchfeuchteter Wände und Teppichböden (LG Dresden ZMR 2003, 840)
  • 70 Prozent: bei Ausfall der Heizung (LG Berlin MM 2002, 427)
  • 75 Prozent: wenn alle Räume einer Neubauwohnung von Schimmelpilz befallen sind (LG Köln WuM 2001, 604)
  • 80 Prozent: wenn infolge einer Überschwemmung die Benutzung der Wohnung wegen Durchfeuchtung, Versandung und unerträglichen Gestanks für 2 bis 3 Wochen beeinträchtigt wird (AG Friedberg/Hessen WuM 84, 198)
  • 100 Prozent: Unbewohnbarkeit der Wohnung wegen Hochwasser (AG Friedberg C 1326/94-11) oder kompletter Heizungsausfall während der Wintermonate (LG Hamburg 7 O 80/74) oder vollständiger Ausfall der Elektrik, der Warmwasseranlage, keine Kochmöglichkeiten und kein Licht (AG Neukölln 15 C 23/87)
  • 100 Prozent: bei vollständigem Ausfall der Elektrik für Warmwasser, Licht, Küche usw. (AG Neukölln MM 88, 151)
  • 100 Prozent: wenn die Wohnung sich in unbewohnbarem Zustand befindet (AG Köln ZMR 80, 87; LG Wiesbaden WuM 80, 17)
  • 100 Prozent: bei Heizungsausfall von September bis Februar (LG Berlin GE 93, 263; LG Hamburg WuM 76, 10)
  • 100 Prozent: wenn ein Austausch der Wohnungstür notwendig wird und der Vermieter es versäumt, nach der Maßnahme dem Mieter den neuen Schlüssel auszuhändigen (OLG Düsseldorf ZMR 2005, 710)
  • 100 Prozent: bei ständiger Durchfeuchtung der Außenwände im Zusammenwirken mit weiteren erheblichen Mängeln des Hauses und des Wohnumfeldes (AG Potsdam WuM 95, 543)

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